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Bad Religion: Age of Unreason (Review)
Artist: | Bad Religion |
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Album: | Age of Unreason |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Punk |
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Label: | Epitaph | |
Spieldauer: | 33:16 | |
Erschienen: | 03.05.2019 | |
Website: | [Link] |
In ihrer turbulenten Laufbahn hatten BAD RELIGION immer mal wieder Durchhänger, doch ihr 17. (!) Studioalbum ist ein Volltreffer. "Age of Unreason" stellt nicht nur wie zu erwarten eine bitterböse Abrechnung mit den derzeitigen "powers that be" in der Heimat der Gruppe dar, sondern geht auch locker als beste Studioarbeit der Band in den vergangenen 15 Jahren durch.
Dabei betreten BAD RELIGION natürlich keinen Fußbreit Neuland. Treffsichere Ohrwürmer wie 'Chaos From Within', ein perfekter Einstieg und Aufschrei gegen den Bauer einer Mauer zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, sowie das wütende 'Faces of Grief' (eine Minute!) oder die Doublebass-Nummer 'The Paranoid Style' nehmen sofort für die Band ein, deren Vorzeige-Musikbotschafter Greg Graffin so gut bei Stimme ist wie ehedem. Überhaupt wirken die Amerikaner einmal mehr alterslos, ja vielleicht sogar fitter denn je.
Gerade in puncto Harmoniegesang erweisen sich die alten Herren auf "Age of Unreason" als Beatles des Punk (höre etwa 'Since Now'), wohingegen Midtempo-Swinger der Marke 'Big Black Dog' bzw. 'Lose Your Head' und das akustisch eingeleitete 'End Of History' harten Gitarrenpop vom Feinsten bieten, wie ihn auch Hüsker Düs Bob Mould mit seiner Sologeschichte Sugar ("Beaster"!) nicht besser hinbekommen hätte. Dann wären da noch der regelrecht wunderschöne Melancholie-Klos 'My Sanity' als Ausnahmesong, eine unschlagbare Rhythmusgruppe, an deren Pfiff im Anspruchs-Punk allenthalben jene von Propagandhi kratzt, und ganz allgemein die stets hörenswerten, knappen Solos ('The Approach') des unnachahmlichen Brett Gurewitz.
Der Titel des Albums verweist unterdessen auf US-Gründervater und Religionskritiker Thomas Paine, während die wie üblich unbedingte Lesepflicht verlangenden Lyrics von Philosophen wie Karl Popper und Liberalismus-Vater John Locke inspiriert wurden. Graffin gehört zu den wenigen sendungsbewussten Musikern, die keine penetranten Parolen schwingen, sondern klare Botschften konstruktiv und zugleich so unaufdringlich formulieren, dass man trotzdem vorbehaltlosen Spaß an BAD RELIGIONs Musik haben kann - 2019 mehr denn je!
FAZIT: "Age of Unreason" ist ein Highlight in BAD RELIGION-Diskografie und davon abgesehen inhaltlich brandaktuell. Genau so und nicht anders muss melodischer Ami-Punk klingen, da braucht man kein bisschen Weiterentwicklung, auch nach all den Jahren nicht. Das nennt man dann wohl maximal abwechslungsreiche Einseitigkeit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chaos From Within
- My Sanity
- The Paranoid Style
- The Approach
- Lose Your Head
- End Of History
- The Age of Unreason
- Candidate
- Faces of Grief
- Old Regime
- Big Black Dog
- Downfall
- Since Now
- What Tomorrow Brings
- True North (2013) - 11/15 Punkten
- Age of Unreason (2019) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Alex Glösslein
gepostet am: 12.06.2019 |
Gurewitz spielt schon lange nicht mehr auf den Studioalben. Brian Baker macht seit Jahren ALLES im Studio. |
AndreasV
gepostet am: 01.09.2019 |
Nach 17 Jahren bester Vollbedienung rund um Punk-Standards, Texte, die nicht nur auf einen Bierdeckel passen und auch geistreicher als die Beschriftung desgleichen sind, und 17 Alben noch SOWAS hinzulegen... wow. Die Scheibe wird vermutlich ne längere Weile mein Bad Religion Lieblingsalbum bleiben :) |
Passi
gepostet am: 10.03.2023 User-Wertung: 12 Punkte |
Echt unerwartet gut! Top-Bewertung! Sehr treffend. Funzt einfach das Ding! |